Moin!

Deutsch ist nicht gleich deutsch, dass weiss jeder, der einmal quer durch Deutschland gefahren ist und im Laufe der Reise sicherlich allerlei Dialekte aufgeschnappt hat.

Eine für mich besonders schöne Sprache innerhalb der deutschen Sprache ist das ostfriesische Platt. Platt ist die Volkssprache in Ostfriesland, einem wundervollen und besonders ursprünglichen Flecken Deutschlands.

Sprachhistorisch betrachtet ist das Platt offenbar eine Variante der niederdeutschen Sprache. Wer Interesse an Details hat, dem empfehle ich den Wikipedia-Artikel dazu. Besonders spannend finde ich, dass die schwer zugängliche geographische Lage der Region über eine lange Zeit dazu geführt hat, dass sich die Sprache isoliert entwickelt hat. Das ist sehr außergewöhnlich, da sich Sprachen ja oft auch gerade durch externe Einflüsse entwickeln.

Wieviele Menschen noch Platt sprechen, ist leider nicht ganz klar. Dafür wird sich aber bemüht, die Sprache – und somit die ostfriesische Kultur – zu pflegen und zu entwickeln. Es gibt zweisprachigen Unterricht in Kindergärten und Grundschulen. Sogar eine plattdeutsche Zeitschrift namens Diesel hat sich etabliert! Zweisprachige Ortsschilder sind offenbar auch nicht unüblich.

Wer also Urlaub an der Nordsee machen will, der sollte etwas mehr als den Standard-Gruß „Moin“ parat haben, um seinen Gastgebern etwas zu schmeicheln. Für die wichtigsten Begriffe auf Platt empfehle ich das ostfriesische Wörterbuch.

Und wer in sein Navigationssystem „Norderney“ eingibt und plötzlich vor einem Ortsschild „Nörderneei“ steht, der sollte sich nicht wundern, denn so wird die Insel auf Platt geschrieben!

In diesem Sinne: Bit denn!
Martin