Und nun? Hauptsache Auslandsjahr!
Es ist seit einigen Jahren Gang und Gebe, dass Schüler und Studenten ins Ausland gehen, für ein paar Wochen, Monate oder oft sogar für ein ganzes Jahr. Zum Bund geht so gut wie kaum noch jemand und Zivildienst machen auch nur noch die, die bisher keine Idee haben, was sie nach der Schule mit sich anfangen sollen. FSJler reisen durch Afrika und helfen verarmten Dörfern, andere Freiwillig touren durch den Urwald in Südamerika, in Amerika werden immer Au-Pairs gesucht und nach Asien wollte man sowie so schon immer mal reisen. Wenn alle Stricke reißen, dann ist Australien immer noch eine gute Wahl, dieses Work & Travel ist zur Zeit der letzte Schrei.
Wer was auf sich hält, war im Ausland, egal wo oder für wie lange. Man zählt schon fast zu den Außenseitern, wenn man sein Heimatland bisher nur für Familienurlaube verlassen hat. Die Auszeit, um eine neue Sprache zu lernen, eine andere Kultur zu entdecken oder einfach durch die Weltgeschichte zu reisen, nutzen viele, um “sich selbst zu finden” oder erwachsen zu werden. Junge Schulabgänger sind oft damit überfordert, was sie denn nun nach dem Abschluss mit der Zukunft anfangen sollen; Ausbildung oder Studium, aber in welche Richtung soll es gehen? Dann ist es doch einen willkommene Idee, diese Entscheidung einfach noch ein Jahr zu verschieben und diese erst nach dem Auslandsaufenthalt zu treffen.
Nun, was genau trägt der Aufenthalt in einem anderen Land dazu bei, dass wir uns selbst finden, uns klar werden, was wir mit dem Rest unseres Lebens anfangen wollen und erwachsen werden? Wir haben sicher alle Freunde, die eine Weile im Ausland gelebt haben und man feststellen kann, dass diese sich über diese Zeit verändert haben. Diese Erfahrung erweitert den Horizont, man kommt mit Menschen anderer Kulturen und Vorstellungen zusammen. Man wird vor Herausforderungen gestellt, entweder, weil man gewisse Dinge zum ersten Mal allein erledigen muss oder weil es Sprachbarrieren gibt, die gewisse Prozesse verlangsamen und erschweren. Diese Erfahrung lassen einen mit Sicherheit reifen. Insgesamt ist ein Aufenthalt eine gute Erfahrung und keiner, der das bisher durchlebt hat, möchte diese missen.
Aber was passiert erst, wenn man nach dem Jahr wieder zurück nach Hause kehrt. Im ersten Moment freut man sich auf Familie und Freunde, aber schnell setzt danach wieder der Alltag ein. und oft auch das Fernweh. Nun ist der Moment doch gekommen, in dem man eine Entscheidung treffen muss, was man mit seinem Leben anfangen will. Dann kommt dazu, dass man seine neu gefundenen Freunde vermisst und eigentlich nur eine andere Möglichkeit sucht, wieder woanders hinzugehen.
Das Leben bietet einem viele Möglichkeiten, die Welt zu entdecken und “sich selbst zu finden”. Wo hast du deinen Auslandsaufenthalt verbracht?
Happy Friday, Steffi!